Am 4. Oktober 1913 wurde die erste elektrische Straßenbahnlinie zwischen Sóller und Port de Sóller eingeweiht.
Der Bau der Trambahn von Sóller wurde nach der Einweihung der Eisenbahnstrecke von Palma nach Sóller begonnen. Die Pläne dazu stammen von Pedro Garau, der das Projekt auch leitete. Die Gleisstrecke betrug insgesamt 4.868 Meter und als herausragende Leistung gilt der Bau der Eisenbrücke über den Fluss „Torrent Major“ durch die Maschinenmeisterei „Maquinista Terrestre y Marítima“.
Die Straßenbahn verfügte anfangs über ein eigenes Elektrizitätswerk im Bahnhof von Sóller. Dieses Werk funktionierte mit einem 65-PS-Verbrennungsmotor, der eine Dynamomaschine aus dem Hause „Siemens-Schuckert“ antrieb, wodurch kontinuierlich Strom von 600 Volt erzeugt wurde.
Obschon die Trambahn von Sóller als Personentransportmittel gedacht war, wurde sie auch als Warentransportmittel genutzt. In einem kleinen Kühlwaggon, zum Beispiel, brachte man frischen Fisch vom Hafen in die Stadt. In anderen Waggons wurde Kohle zum ehemaligen Militär U-Bootstützpunkt und der Fabrik „el Gas“ im Hafen von Sóller transportiert oder auch Minen und Torpedos aus dem Munitionslager „Caubet“.
Die drei Triebwägen mit den Nummern 1 bis 3 sowie die Anhänger 5 und 6 sind Originale aus dem Jahr 1913, die bei der Firma „Carde & Escoriaza, in Zaragoza, in Auftrag gegeben wurden. Die offenen Waggons wurden 1954 von der Trambahn Palma erworben.
Die Trambahn Sóller verfügt des Weiteren über fünf Triebwagen mit den Nummern 20 bis 24, die aus Lissabon stammen und der Gleisbreite (914 mm) angepasst wurden.